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Herkunft und Bedeutung von Familiennamen

Stand: März 2006

... wird noch erweitert !!


Diese Übersicht umfasst alle Familiennamen, die in unseren Stammbäumen auftauchen, zu denen ich etwas über die Herkunft und Bedeutung erfahren konnte. Zusätzlich sind noch einige Querverweise aufgeführt.

In vielen Erklärungen wird der Begriff patronymisch verwendet; gemäß Duden bedeutet dies:
            pa|tro|ny|misch
<Adj.>: das Patronymikon betreffend, vom Namen des Vaters abgeleitet.

Quelle: Duden - Familiennamen - Herkunft und Bedeutung. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 2006.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim


A

Adelhard(t), Ahrend, Ahrends, Albrecht, Altmann, Anger, Angermüller, Arnold, Augustin

B

Bach, Bachmüller, Bokelmann, Borchard(t), Brecht, Brink(er), Brinkmeier, Brinkmeyer, Buck, Burkhard, Burkhar(d)t

D

Damm, Dammann, Degener, Degenhard, Degenhar(d)t, Dietrich, Dud(d)a, Dude, Duden

E

Eck, Eckhard, Eckhardt, Eckhart(h), Eckhoff, Ehler, Ehlers, Ehlert

F

Falk(e), Feichtmai(e)r, Feichtmay(e)r, Feichtmei(e)r, Feichtmey(e)r, Feick, Feig, Feige, Fey(e), Fitschen, Friedrich

G

Geier, Gerst, Gerstenmaier, Gerstenmayer, Gerstenmeier, Gerstenmeyer, Gonsior, Gries, Griesmai(e)r, Griesmay(e)r, Griesmei(e)r, Griesmeyer, Groth, Groot, Grund

H

Haack(e), Habeck, Heid(e), Heidenreich, Heid(t)mann, Heinrich, Henning, Hermann, Hildebrand(t), Hildenbrand, Hitz, Höft, Hohn, Holst(e), Holthausen, Holthusen, Hube, Huber, Hüber, Hubner, Hübner

J

Jakob, Johannes

K

Klose, Knauf(f), Kob(e)s, Kordes, Kordt, Kruger, Krüger, Kulla, Kuhla

L

Loh, Lohmüller, Ludolf, Ludolph, Ludwig, Lüdde, Lüddemann, Lühmann

M

Maas, Maass, Maaß, März, Mahler, Mähler, Mangold, Manhart, Mantz, Manz, Marhold(t), Mark, Markhard(t), Marks, Markus, Markward(t), Markwart, Marquard(t), Marquart, Marsch, Marx, Marz, Matthäus, Matthias, Meier, Meinhard(t), Menz(e), Menzel, Meyer, Müller

N

Neitzel, Neitzke, Nickel, Niemietz, Niemitz, Nikolaus, Nowotny

O

Obermüller, Oelmüller, Oltmann

P

Paul, Pohl, Popp(e), Poppen, Precht, Prick, Prigge

R

Redepenning, Riemer, Röhl, Roland, Rudolf, Rudolph

S

Schlichting, Scholtz(e), Scholz(e), Schütt(e)(en), Schultheis(s), Schultheiß, Schultz(e), Schulz(e), Sielemann, Simon, Simonides, Steg(e), Stegen, Stegemann, Stein, Steinhard, Steinhar(d)t, Struck

T

Tegethoff, Tegetmeier, Tegetmeyer, Tetzlaff, Thomas, Timmermann

V

Vagt, Vesper, Volkmar

W

Wald, Walde, Walder, Wälder, Walker, Wall, Waller, Wäller, Walther, Wassmuth, Waßmuth, Weber, Wesch, Wesche, Wiebusch, Wieczor(r)ek, Windisch, Windmöller, Windmüller, Winter, Wohler, Wohlers, Wolf(f), Wolfgang, Wolter, Wünsch, Wunsch

Z

Zimmermann

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Name

Bedeutung / Herkunft

Adelhard(t)

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (adal + harti) entstandene Familiennamen.
Jüngere Formen von Adelhard sind die Familiennamen Alhard und Alard sowie die niederdeutschen Formen Allert, Ahlert und z.T. Ehlert.
Patronymische Bildungen sind Familiennamen wie Allers, Ahlers, Allerding.

Ahrend auf eine durch Dehnung des kurzen a entstandene Variante von Arend, einer niederdeutschen Kurzform von Arnold, zurückgehender Familienname.
Ahrends

patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Ahrend.

Albrecht

aus einer jüngeren Form des deutschen Rufnamens Adalbrecht (adal + beraht) entstandener Familienname.
Die sehr hohe Anzahl heutiger Familiennamen, die aus Kurz- und Koseformen bzw. regionalen Varianten von Adalbrecht hervorgegangen sind, zeugt für die große Verbreitung des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.).
Die beiden Namenbestandteile (adal + beraht) sind z.B. in folgenden Familiennamen enthalten: in Adelbert, Albert und Albrecht, in Ab(b)recht, Apprecht, Appert, Aubrecht und Obrecht im alemannischen Raum, in den ostmitteldeutschen Mundartformen Olbrecht, Olbrich(t), Ulbrich(t), Ulbrecht, Ulbrig, Ulbert.
Patronymische Ableitungen sind u.a. niederdeutsch Alber(t)s, westfälisch Alberding, oberdeutsch Alberter und die latinisierte Form Alberti.
Zu der niederdeutschen Kurzform Abbe gehören die patronymischen Bildungen Abbes, Abben, Abing.
Weitere Ableitungen von Adalbrecht begegnen uns in den Familiennamen Abel(e), Abeling, Abelmann, Abeln, Abels, Aber, Aberl(e), Oberle, Oberlin, Elbel, App(e), Äpple, Ap(p)el, Appelt, Op(p)el, Oppelt, Apetz, Apitsch, Apitz, Opitz, Auber, Auberle, Auberlin.
Aubert
und die eingedeutschte Form Obert gehen auf eine französische Form von Adalbrecht zurück und sind oft hugenottischer Herkunft.
Den Familiennamen Ebel, Ebl, Ebeler, Ebeling, Ebelmann, Eble, Ebli kann eine Kurzform von Adalbrecht oder Eberhard zugrunde liegen.
Familiennamen wie z.B. Brecht, Brechtel, Precht(l) können aus Kurz- bzw. Koseformen von Adalbrecht entstanden sein, doch ist hierbei eine Ableitung von anderen häufigen Namen (Berchtold, Engelbrecht, Lambrecht, Ruprecht u.a.) ebenfalls möglich.

Altmann

1) Übername zu mhd. altman >alter, erfahrener Mann<.
2) Aus dem alten deutschen Rufnamen Altman (alt + man) entstandener Familienname.

Anger

1) Wohnstättenname zu mhd. anger >Grasland, Ackerland<.
2) Herkunftsname zu dem Ortsnamen Anger (Bayern, Österreich).

Angermüller

Berufsname, nähere Bestimmung eines Müllers (Müller) durch die Lage bzw. den Namen der Mühle (Anger).

Arnold

aus dem gleich lautenden Rufnamen (arn + walt) entstandener Familienname. Zur Verbreitung des Namens im Mittelalter trug auch die Verehrung des heiligen Arnold, Lautenspieler am Hofe Karls des Großen, bei. Viele z.T. heute nicht mehr gebräuchliche Kurzformen und regionale Varianten von Arnold haben sich in den entsprechenden Familiennamen erhalten.
Schreibvarianten von Arnold sind die Familiennamen Arnoldt und Arnolt.
Durch Umdeutung des zweiten Namenbestandteils in Anlehnung an das Adjektiv »hold« sind die Familiennamen Ahrenhold, Arnhold(t) entstanden. Auch bei den patronymischen Bildungen Ahrenholz und Arnholz handelt es sich um Umdeutungen in Anlehnung an das Substantiv »Holz«.
Arnoldi
ist eine patronymische Bildung, die auf den Genitiv der latinisierten Form Arnoldus zurückgeht.
Bei Arnet(h) liegt eine zusammengezogene Form von Arnold vor; auch Arnoth ist durch Zusammenziehung entstanden.
Ahrend(t), Arend(t), Ahrndt, Arnd(t)
sind aus niederdeutschen Kurzformen von Arnold hervorgegangen. Hierzu gehören die patronymischen Bildungen Ahrend(t)s, Ahrens, Arnds, Arns, Arntz, Arning.
Aus Koseformen von Arnold sind Arnemann und Ernemann, der niederdeutsche Familienname Arneke und die patronymische Bildung Ernken sowie die alemannischen Familiennamen Arni, Aerne, Aerni, Erne, Erni, Erny, Ernle entstanden.
Die Familiennamen Arl(e)t, Arlitt, Arloth sind in Schlesien und in der Oberlausitz heimisch. Sie gehen auf eine durch Umspringen des l entwickelte Kurzform von Arnold zurück.
Den Familiennamen Nolde, Nolte, Nölte, Nöldeke, Nolting liegt ebenfalls eine Kurzform zugrunde, die aus dem Ausgang des ersten Namenwortes und dem zweiten Namenbestandteil gebildet wurde.

Augustin

aus dem gleich lautenden Rufnamen entstandener Familienname. Augustin fand als Name des heiligen Kirchenlehrers Augustinus (4./5. Jh.) Eingang in die Namengebung.
Die Familiennamen August, Gust und Gustke gehen auf verkürzte Formen von Augustin zurück.
Bei vielen Ableitungen von Augustin handelt es sich um zusammengezogene Formen: Augst, Augst(e)in, Augstien, Aust(en), Agsten.
Die am Niederrhein verbreiteten Familiennamen Stinnes, Stings sind durch Wegfall der beiden ersten Silben entstanden.
Eine patronymische Bildung mit dem litauischen Suffix -at ist Augustat, ein ursprünglich in Ostpreußen vorkommender Familienname.

 

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Name

Bedeutung / Herkunft

Bach

1) Wohnstättenname für jemanden, der an einem Bach wohnte.
2) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Bach.

Bachmüller

Berufsname, nähere Bestimmung eines Müllers (Müller) durch die Lage der Mühle (Bach).

Bokelmann

mit dem Suffix -mann gebildeter Herkunftsname zu den Ortsnamen Bockel (Niedersachsen) oder Bokel (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein).

Borchard(t)

aus einer niederdeutschen Form von Burkhard entstandene Familiennamen.

Brecht

aus einer Kurzform von Albrecht oder anderen mit dem Namenwort beraht gebildeten Namen (Berchtold, Engelbrecht, Lambrecht, Rupprecht u.a.) entstandener Familienname.

Brink(er)
1) Wohnstättennamen zu dem in Norddeutschland sehr häufigen Flurnamen Brink (zu mnd. brink >Hügel, Abhang; auch Rand, Rain, Grasanger, Weide<).
2) Herkunftsnamen zu dem in Norddeutschland häufigen Ortsnamen Brink.
Brinkmeier, Brinkmeyer

Standesnamen; nähere Kennzeichnung eines Meiers (Meyer) durch die Lage des Hofes (Brink[er] [1.]).

Buck 1) Aus einer Kurzform von Burkhard gebildeter Familienname.
2) Übername zu mnd. buck >Bock< oder zu mnd. buk >Bauch<.
3) Wohnstättenname zu nsorb., osorb., poln., tschech. buk >Rotbuche<.

Burkhard, Burkhar(d)t

aus dem gleich lautenden Rufnamen (burg + harti) entstandene Familiennamen. Burkhard war im Mittelalter ein allgemein verbreiteter Rufname, der vor allem im alemannischen Raum sehr beliebt war.
Viele heutige Familiennamen sind aus diesem Rufnamen hervorgegangen. Hochdeutsche Varianten der Vollform begegnen uns z.B. in den Familiennamen Burchardt, Burckhard(t), Burghard(t), Purkhart, Burkardt, Burchert, Burkert, Bruckhardt, Bruckert, Brückert.
Die Familiennamen Borchard(t), Borgard(t), Borghardt, Borchert sind aus niederdeutschen Varianten von Burkhard entstanden. Hierzu gehören die patronymischen Formen Borchers und Borcherding.
Der Familienname Burchardi ist eine patronymische Bildung, die auf den Genitiv der latinisierten Form Burchardus zurückgeht.
Aus Kurz- und Koseformen von Burkhard leiten sich u.a. die Familiennamen Buck, Puck, Buri, Bury, Bork, Burk(e), Bürki, Bürkle, Bürklin, Botz, Bötz, Butz, Butsch, Bosse, Busse, Buß, Buske, Bußmann ab.
Eine patronymische Bildung zu Busse ist der vor allem in Westfalen und Ostfalen vorkommende Familienname Büssing. Bei den Familiennamen Bussenius und Bussius handelt es sich um aus der Humanistenzeit stammende Latinisierungen von Busse. Aus Ableitungen von Bosse und Busse mit dem Suffix -hart sind die alemannischen Familiennamen Bos(s)har(d)t, Boßhar(d)t, Bossard, Bossert, Bußhard(t), Bussert gebildet.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Damm

1) Herkunftsname zu den häufigen Ortsnamen Damm (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, ehem. Pommern/jetzt Polen), Damme (Niedersachsen, Brandenburg, Belgien).
2)
Wohnstättenname für jemanden, der an einem Damm oder an einem gepflasterten Weg wohnte (vgl. mnd. dam >Damm, Straßenpflaster<).
3)
Aus dem alten Rufnamen Dammo (thank) entstandener Familienname.

Dammann

Ableitung auf -mann zu Damm (1.) und (2.) oder zu einem mit Damm- beginnenden Orts- oder Hofnamen.

Degener

auf eine verschliffene Form von Degenhard oder auf den alten Rufnamen Degenher (degan + heri) zurückgehender Familienname.

Degenhard, Degenhar(d)t

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (degan + harti) entstandene Familiennamen.
Varianten von Degenhard begegnen uns in den Familiennamen Dähnhard(t), Dänhardt, Dehnhar(d)t, Dähnert, Dehnert, Deg(e)ner, Deinhardt, Deinert, Denhard(t).
Aus Kurz- bzw. Koseformen sind u.a. die Familiennamen Degen, Deindl, Deinlein, z.T. auch Den(t)z, Denzel, Denzle(in), Dehn(e) mit den patronymischen Formen Dehning und Dening, De(h)necke und Denicke hervorgegangen.

Dietrich

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (thiot + rihhi) entstandener Familienname. Der Name spielte in der Namengebung im Mittelalter eine große Rolle. Er war allgemein bekannt durch die Sagengestalt Dietrich von Bern, in der der große Ostgotenkönig Theoderich (5./6. Jh.) fortlebte. (Theoderich, Theodericus ist die latinisierte Form von got. iuda-reiks >Herrscher des Volkes< und entspricht Dietrich). Von Dietrich und seinen Kurz- und Koseformen sind so viele Familiennamen hervorgegangen, dass im Folgenden nur einige Beispiele angeführt werden können.
Als Varianten der Vollform begegnen uns u.a. die Familiennamen Dieterich, Dittrich, Diederich, Dederich, Dierich.
Patronymische Bildungen wie Diederichs, Dederichs und Derichs, Diederichsen und Derichsen sind vor allem für den nordwestlichen und nördlichen Teil Deutschlands charakteristisch.
Dieterici
ist eine patronymische Bildung im Genitiv zu der latinisierten Form Dietericus.
Bei den Familiennamen Dieter und Det(h)er handelt es sich z.T. um Kurzformen von Dietrich, z.T. gehören sie zu dem alten deutschen Rufnamen Diether.
Von der Kurzform Dieth gehen viele Familiennamen aus: Ableitungen auf -mann wie Diet(h)mann, Ableitungen auf -(e)l wie Diet(e)l mit der patronymischen Form Dietler, Ableitungen mit -z-Suffix wie Dietz, Tietz, Dietsch, Dietzsch und deren Erweiterungen Dietz(e)l, Die(t)zmann, Diezold, Dietschi.
Von niederdeutschen Kurz- und Koseformen leiten sich u.a. Dede und Dedeke (mit der patronymischen Form Deding), The(e)de, Thiede, Thiedke, Tieck, Thiedemann, Thiemann und Di(e)rk (mit den patronymischen Formen Dierking, D[i]erks und D[i]erksen) ab.
Aus alten Koseformen wie Dile, Tile und Tele sind Familiennamen wie Dehl(e), Diehl(e), Dill, Thiel(e), Thielke, Thielsch, Thielmann, Till(e), Tillmann und Telemann entstanden.
Typisch niederdeutsch-friesisch sind Familiennamen wie Detje, Detjen(s), Thade(n), Thode(n), Tietje und Tjarks.

Dud(d)a

Übernamen zu osorb., poln. duda >Dudelsack, Bockpfeife<.

Dude

1) Aus Dudo, einer verbreiteten Lallform von Rufnamen, die mit den Namenwörtern liut oder thiot gebildet sind (z.B. Ludolf, Dietrich), entstandener Familienname.
2)
Variante von Dud(d)a.

Duden

1) Patronymische Bildung (schwacher Genitiv) zu Dude (1.).
2)
Gelegentlich Herkunftsname zu dem ostpreußischen Ortsnamen Duden.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Eck

1) Aus einer Kurzform von Rufnamen, die mit »Eck-« beginnen (i. A. Eckhard), entstandener Familienname.
2) Herkunftsname zu den häufigen Ortsnamen Eck (Baden-Württemberg, Bayern, Österreich), Egg (Baden-Württemberg, Bayern, Schweiz, Österreich).
3) Wohnstättenname zu mhd. ecke, egge >Ecke, Kante, Winkel<: >wohnhaft an einer Ecke oder an einem Geländevorsprung<, schweizerdeutsch ist eine Egg auch der >dachähnliche Ausläufer eines Berges, eine Bergkante und die Halde darunter<.

Eckhard, Eckhardt, Eckhart(h)

aus dem gleich lautenden Rufnamen (ekka + harti), der zur Zeit der Familiennamenentstehung (12. bis 15. Jh.) allgemein verbreitet war, hervorgegangene Familiennamen.
Als weitere Varianten der Vollform begegnen uns u.a. die Familiennamen Eckardt, Eckart(h), Egghart, Eckert, Eggert.
Die patronymischen Bildungen Eggers und Eggerding sind aus Eggert hervorgegangen.
Bei dem Familiennamen Edzard handelt es sich um eine friesische Form von Eckhard.
Aus Kurz- bzw. Koseformen von Eckhard können viele heutige Familiennamen wie Eck, Eckl, Eckle, Eckerle, Eckerl(ein), Eckelt, Eckelmann, Egg(e), Eggl(e), Eggli entstanden sein.
Eine patronymische Bildung (starker Genitiv) zu der Kurzform Eck ist der Familienname Eckes.

Eckhoff 1) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Eckhof.
2) Wohnstättenname nach einem Hofnamen (vgl. Eck [3.]).
Ehler

aus einer Variante von Ehlert entstandener Familienname.

Ehlers

patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Ehler oder Ehlert.

Ehlert

aus den alten deutschen Rufnamen Adelhard(t) oder Agilhart, Eilhard (agil + harti) entstandener Familienname.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Falk(e)

1) Aus dem alten deutschen Rufnamen Falko (falco) hervorgegangene Familiennamen.
2)
Berufsübernamen zu mhd. valke >Falke< für den Falkner oder Übernamen nach einem bildlichen Vergleich mit dem Jagdvogel

Feicht

Wohnstättenname, bairisch-österreichische Form von Fichte: >wohnhaft am Fichtengehölz<.

Feichtmai(e)r, Feichtmay(e)r, Feichtmei(e)r, Feichtmey(e)r

Standesnamen, nähere Bestimmung eines Meiers (Meyer) durch die Lage des Hofes an einem Fichtenbestand (Feicht).

Feick

bei diesem im Raum Fulda-Darmstadt-Bamberg verbreiteten Familiennamen dürfte es sich um eine andere Schreibweise von Feig oder Feige (3.) handeln.

Feig

Übername zu mhd. veige >verwünscht, unselig, verdammt; eingeschüchtert, furchtsam, feige<.

Feige

1) Vor allem im Westen und Norden Deutschlands verbreiteter Familienname, der auf eine verkürzte Form von Sophie (Fey) zurückgeht.
2) Feig.
3) Übername zu mhd. vige >Feige< für den Feigenhändler oder -liebhaber.

Fey(e)

aus einer verkürzten Form des weiblichen Rufnamens Sophie (griech. sophía >Weisheit<) gebildete Familiennamen. Als Rufname geht Sophie auf den Namen einer römischen Märtyrerin des 2. Jh. zurück, die im Mittelalter besonders im Elsass verehrt wurde.
Als weitere Ableitungen von Sophie begenen uns unter den heutigen Familiennamen Fay, Vey und die Genitivform
Feyen.
Im norddeutschen Raum können Familiennamen wie Feige, Fiege, Figge auf eine Ahnfrau namens Sophie hinweisen.

Fitschen

patronymische Bildung (schwacher Genitiv) zu einer niederdeutsch-friesischen Kurzform von Friedrich.

Friedrich

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (fridu + rihhi) entstandener Familienname.
Die große Anzahl heutiger Familiennamen, die sich von Friedrich ableiten, erklärt sich aus der Beliebtheit dieses alten deutschen Kaiser- und Königsnamens im Mittelalter. Vor allem Kaiser Friedrich I. Barbarossa (12. Jh.) trug zur Verbreitung und Beliebtheit des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.) bei, sodass allein die Familiennamen Friedrich und Friedreich zusammen unter den 50 häufigsten Familiennamen anzutreffen sind.
Als Varianten von Friedrich begegnen uns u.a. die Familiennamen Fräd(e)rich, Frederich, Frederik, Fredrich im Norden, Friedreich im Süden des deutschen Sprachgebiets.
Patronymische Bildungen im Genitiv zu Friedrich sind die latinisierte Form Friderici sowie die im Westen und Norden Deutschlands verbreiteten Familiennamen Friederichs, Friedrichs, Frerichs.
Die patronymische Form Friederichsen ist typisch für Norddeutschland, insbesondere für Schleswig.
Die patronymische Bildung Friedricher ist im südlichen Teil des deutschen Sprachraums heimisch.
Familiennamen wie Feck, Fecke, Fecken, Fekken, Fedde, Fedderke, Fedders, Feddersen sind aus niederdeutschen oder friesischen Ableitungen von Friedrich hervorgegangen.
Niederdeutscher Herkunft sind auch die aus Kurz- und Koseformen von Friedrich entstandenen Familiennamen Frede, Fredeke, Fredekind, Frerk, Fick(e) und meistens Fricke, eher oberdeutsch ist hingegen der Familienname Frick.
Von den aus Koseformen von Friedrich entstandenen Familiennamen kommt Fritz am häufigsten vor.
Ableitungen von Fritz sind Familiennamen wie Fritzel, Fritzen, Fritzke.
Die Familiennamen Frisch und Fritschekönnen sowohl im alemannischen als auch im ostmitteldeutschen Gebiet auftreten. Die Schreibvarianten Fritzsch(e) sind typisch für das Ostmitteldeutsche, der Familienname Fritschi für die Schweiz.
Weitere Ableitungen von Friedrich sind die Familiennamen
Fried(e), Fried(e)l, Friedlein, Fried(e)mann.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Geier

1) Übername zu mhd. gir >Geier< für einen habgierigen Menschen.
Vgl. den Beleg Chunr. Geyr (Regensburg a. 1347).
2) Auf einen Hausnamen zurückgehender Familienname. In Köln ist ein Haus que dicitur Gyr [welches man Geier nennt] i. J. 1197 belegt.
3) Vereinzelt Herkunftsname zu dem Ortsnamen Geyer im Erzgebirge (Sachsen).

Gerst

Berufsübername zu mhd. gërste, mnd. gerste >Gerste< für einen Bauern oder Getreidehändler.

Gerstenmaier, Gerstenmayer, Gerstenmeier, Gerstenmeyer

Standesnamen, nähere Kennzeichnung eines Meiers (Meyer) durch das Haupterzeugnis des Hofes (Gerst).

Gonsior

Berufsübername zu poln. gasior >Gänserich< für den Gänsezüchter oder -händler.

Gries
1) Wohnstättenname zu mhd. griez >Sandkorn, Sand, Kiessand, sandiges Ufer<, mnd. gris >grober Sand, Kiessand<.
2) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Gries (Bayern, Rheinland-Pfalz, Österreich).
3) Übername zu mnd. gris(e) >weißgrau; Greis<.

Griesmai(e)r, Griesmay(e)r, Griesmei(e)r, Griesmeyer

Standesnamen, nähere Kennzeichnung eines Meiers (Meyer) durch die Lage des Hofes (Gries [1.]).

Groth, Groot

niederdeutscher Übername zu mnd. grot >groß, gewaltig<.

Grund

1) Wohnstättenname zu mhd., mnd. grunt >Niederung, Talgrund< für jemanden, der im Tal wohnte.
2) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Grund (Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Schlesien, Österreich).

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Name

Bedeutung / Herkunft

Haack(e)

1) Übernamen zu mhd., mnd. hake >Haken<, wohl für einen widerspenstigen oder auch für einen krummen Menschen.
2) Niederdeutsche Berufsnamen zu mnd. hake >Höker, Kleinhändler<.
3) Aus den alten deutschen Rufnamen Hako, Hake (hag) entstandene Familiennamen.
4) Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Haack (Ostpreußen).

Habeck 1) Berufsübername zu mnd. havek, mhd. habech >Habicht< für den Falkner.
2) Bairischer Herkunftsname auf -beck zu dem Ortsnamen Habach (Bayern).
Heid(e)

1) Wohnstättennamen zu mhd. heide >ebenes, unbebautes, wild bewachsenes Land, Heide<.
2) Herkunftsnamen zu Ortsnamen wie Heid(e), Haid(a), Heyda.

Heidenreich

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (heidan + rihhi) entstandener Familienname.
Varianten von Heidenreich sind heutige Familiennamen wie Heiderich, Heidrich und zum Teil Hedrich.
Als Kurz- bzw. Koseformen von Heidenreich begegnen uns u.a. die Familiennamen Heiden, Heid(e)mann und
Heise.

Heid(t)mann

1) Ableitung auf -mann von Heid(e).
2) Aus einer mit dem Suffix -mann gebildeten Koseform von Heidenreich entstandener Familienname.

Heinrich

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (heim + rihhi) entstandener Familienname. Heinrich, Konrad und Johannes waren die beliebtesten männlichen Rufnamen im mittelalterlichen Deutschland. Den Rufnamen Heinrich trugen zahlreiche Herzöge, Könige und Kaiser. Die Verbreitung des Namens wurde auch durch die Verehrung Kaiser Heinrichs II. (10./11. Jh.), des Heiligen, gefördert. An der Formel Hinz und Kunz (Kurzformen von Heinrich und Konrad = >jedermann<) lässt sich die einstige Volkstümlichkeit des Rufnamens Heinrich noch erkennen. Die Anzahl der heutigen Familiennamen, die auf Heinrich zurückgehen, ist so groß, dass im Folgenden nur einige Beispiele angeführt werden können.
Als Varianten der Vollform begegnen uns u.a. die Familiennamen Hen(n)rich, Hendrich, Hentrich, Hinrich.
Patronymische Familiennamen sind z.B. Heinrichs, Henrichs, Hendrichs, Hendri(c)ks, Hinrichs (starker Genitiv) sowie Bildungen auf -sen wie Heinrichsen, Henrichsen, Hinrichsen.
Dem patronymischen Familiennamen Hinderks liegt eine friesische Form von Heinrich zugrunde. Bei Heinrici und Henrici handelt es sich um patronymische Bildungen im Genitiv zu den latinisierten Formen Heinricus bzw. Henricus.
Von Kurz- bzw. Koseformen von Heinrich leiten sich Familiennamen wie Hein(e), Heyn(e), Heiner, Heyner, Heine(c)ke, Heinke, Heinkel, Heinkelmann, Heind(e)l, Heinl, Heinle, Heinlein, Heinemann, Heintz(e), Heinz(e), Heinz(e)l, Heinzelmann, Heinzmann, Heitz, Heitzmann u.a. ab.
Bei den Familiennamen Heinsius, Heinzius handelt es sich um Latinisierungen von Hein(t)z.
Ableitungen von der Form Henrich sind u.a. die Familiennamen Henk(e), Hen(c)kel, Henkelmann, Hentze, Henz(e).
Aus der Rufnamenform Hinrich sind z.B. die Familiennamen Hinck, Hinke, Hinkel(mann), Hintz(e), Hinz(e), Hinzmann hervorgegangen.
Sorbischer Herkunft ist der Familienname Heinisch.

Henning

aus einer Ableitung mit -ing-Suffix von Heinrich oder Johannes entstandener Familienname.

Hermann

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (heri + man) entstandener Familienname. Hermann war im Mittelalter ein beliebter Rufname, aus dem zahlreiche Familiennamen hervorgegangen sind.
Als Varianten der Vollform begegnen uns u.a. die Familiennamen Heermann, Herrmann, Hiermann, Hörmann.
Bei den Familiennamen Herman(n)s und Hermanni handelt es sich um patronymische Bildungen im Genitiv.
Von der Kurzform Herm leiten sich die patronymischen Familiennamen Hermes und Hermsen ab.
Niederdeutscher Herkunft ist der Familienname Harm. Hierzu gehören die patronymischen Bildungen Harms und Harmsen.
Aus Koseformen von Hermann sind ferner die Familiennamen Herl und Hörl, Hetzund Hetzel hervorgegangen.

Hildebrand(t), Hildenbrand

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (hiltja + brant) hervorgegangene Familiennamen.

Hitz

aus einer Koseform mit z-Suffix von einem Rufnamen, der mit dem Namenwort hiltja gebildet ist (z.B. Hildebrand[t]), entstandener Familienname.

Höft

1) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen in Westfalen.
2) Niederdeutscher Übername zu mnd. hovet, hoft >Haupt, Kopf< nach einem körperlichen Merkmal.
3) Niederdeutscher Wohnstättenname zu mnd. hovet, hoft >Spitze, Ecke eines Deiches, Dammes<.

Hohn

1) Berufsübername zu mnd. hon >Huhn< für den Hühnerzüchter oder -händler.
2) Herkunftsname zu dem Ortsnamen Hohn (Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern).

Holst(e)

Herkunftsnamen zum Stammesnamen Holtsate > Holste >Bewohner Holsteins<, ursprünglich >Waldbewohner<. Aus dem Plural Holsten entwickelte sich infolge falscher Verhochdeutschung der Landschaftsname Holstein.

Holthausen, Holthusen

Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Holthausen (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen), Holthusen (Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen).

Hube

Übername zu mhd. huobe, md. hube >Stück Land von einem gewissen Ausmaß (30-60 Morgen), Hufe<.

Huber, Hüber

1) Standesnamen für den Bauern, der eine Hube innehatte (zu mhd. huober, huob[e]ner >Inhaber einer Hube, Erblehenbauer<, vgl. Hube). Je nach Gegend konnte der Huber einen halben oder auch einen ganzen Hof bewirtschaften.
2) Gelegentlich Herkunftsnamen zu einem der zahlreichen Ortsnamen Hub (Bayern, Österreich). Der Name ist typisch süddeutsch: Während »Huber« deutschlandweit den 40. Platz in der Ranghäufigkeit einnimmt, liegt er in den Bereichen Rosenheim, Landshut und Ingolstadt an erster, in München, Garmisch-Partenkirchen und Offenburg an zweiter Stelle.

Hubner, Hübner 1) Huber, Hüber.
2) Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Huben (Bayern, Österreich, Schweiz).

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Name

Bedeutung / Herkunft

Jakob

aus dem gleich lautenden Rufnamen hebräischen Ursprungs (>Er [Gott] möge schützen<) entstandener Familienname. Für die Verbreitung von Jakob im Mittelalter war nicht der alttestamentliche Patriarch ausschlaggebend, sondern der Apostel Jacobus der Ältere. Dessen Grab in Santiago de Compostela (Nordwestspanien) war nach Rom und Jerusalem das wichtigste Wallfahrtsziel im mittelalterlichen Europa. Die große Anzahl heutiger Familiennamen deutscher und slawischer Herkunft, die auf Jakob zurückgehen, zeugt für die große Verbreitung des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.).
Patronymische Bildungen zu Jakob sind die Genitivformen Jacobs und Jakobs, die vor allem im Westen und Norden des deutschen Sprachgebiets auftreten. Die patronymische Ableitung Jakober ist im süddeutschen Raum heimisch, Jacobsen und Jakobson sind typisch für den Norden Deutschlands (insbesondere für Schleswig).
Jacobeit,
eine patronymische Form mit dem litauischen Suffix -eit, war ursprünglich in Ostpreußen verbreitet.
Latinisierte Formen sind Jacobus und Jakobus mit den patronymischen Bildungen im Genitiv Jacobi, Jakobi, Jacoby, Jakoby.
Slawischer Herkunft sind die Familiennamen Jakobasch, Jakobitz, Jakube(c)k, Jakubi(c)k.
Aus der verkürzten Form Jack sind zahlreiche Familiennamen hervorgegangen: oberdeutsche Kosebildungen auf -(e)l wie Jackl, Jäckel, Jeckel, mit Verdumpfung des a zu o Jockel und Jöck(e)l, alemannische Koseformen auf -le, -lin und -i wie Jäckle, Jäggle, Jäcklin, Jäggi. Hierzu gehören auch die slawischen Ableitungen Jackisch, Jockisch, Jokisch, Jockusch.
Durch Wegfall der ersten Silbe sind mehrere verkürzte Formen von Jakob entstanden: Kobe(s), Köbe, Kopp(e), Köpp(e). Hierzu gehören die Koseformen Köp(c)ke, Köbke, Köppke, Köpp(e)l und die patronymischen Bildungen Köppen und Koppen.
Ebenfalls aus der zweiten Silbe von Jakob sind zahlreiche Ableitungen slawischer Herkunft entstanden: Kauba, Kaubi(tz)sch, Kopisch, Kopsch, Kuba, Kube, Kubach, Kuballa, Kuban, Kubanek, Kubath, Kuben(t)z, Kubiak, Kubick(e), Kubig, Kubik, Kubis, Kubisch, Kubitschek.

Johannes

aus dem gleich lautenden Rufnamen hebräischer Herkunft (>Jahwe hat Gnade erwiesen<) hervorgegangener Familienname. Der Name fand schon früh in der christlichen Welt große Verbreitung, hauptsächlich als Name Johannes' des Täufers, daneben auch als Name des Apostels und Evangelisten Johannes. Am Ende des Mittelalters war Johannes (einschließlich seiner Kurzformen Johann und Hans) der volkstümlichste und häufigste Taufname in Deutschland. Dementsprechend hoch ist die Anzahl der heutigen Familiennamen, die sich von Johannes ableiten. Im Folgenden können nur einige ausgewählte Beispiele angeführt werden.
Dem Familiennamen Johannis liegt eine patronymische Bildung (lateinischer Genitiv) zugrunde.
Bei dem Familiennamen Johanns kann es sich um eine verkürzte Form von Johannes oder um eine patronymische Bildung im Genitiv zu Johann handeln.
Der Familienname Johann geht auf eine durch Wegfall des Auslauts entstandene Form von Johannes zurück.
Hierzu gehören u.a. die in Norddeutschland verbreiteten patronymischen Bildungen Johanning, Johannsen und Johannson.
Aus einer zusammengezogenen Form von Johannes mit Hervorhebung des Vokals der ersten Silbe ist der Familienname John hervorgegangen.
Als patronymische Bildungen zu John begegnen uns z.B. die niederdeutschen Familiennamen Johnen, Johns, Johnsen und Johnson.
Von Koseformen von John leiten sich u.a. die Familiennamen Jöhnk und Johnke ab.
Dem ostpreußischen Familienname Jonigkeit liegt eine litauische patronymische Bildung zu Johannes zugrunde.
Auf zusammengezogene Formen von Johannes mit Hervorhebung des Vokals der zweiten Silbe gehen Familiennamen wie Jan(n), Jahn, Jähn, Jehn zurück.
Ableitungen von Jan(n) sind u.a. die norddeutschen Familiennamen Jans, Jan(t)z, Janning, Jans(s)en, Janßen, Janzen, Janson sowie die vor allem im Süden des deutschen Sprachgebiets vorkommenden Familiennamen Jandel und Jandl.
Aus dem slawischen Rufnamen Jan sind z.B. die Familiennamen Janda, Janik, Jank, Janka, Jankovic, Janosch, Janotta, Janusch hervorgegangen.
Bei dem ostpreußischen Familiennamen Jankuhn handelt es sich um eine patronymische Bildung mit dem litauischen Suffix -uhn.
Dem Familiennamen Janus liegt entweder eine Latinisierung von Jan oder eine eingedeutschte Form des slawischen Familiennamens Januš zugrunde.
Von der umgelauteten Form Jehn gehen u.a. die norddeutschen Familiennamen Jenning, Jens und Jensen sowie die im Südwesten häufig vorkommenden Familiennamen Jenne und Jenny aus.
Die Familiennamen Jensch, Jentsch, Jentzsch können auf ostmitteldeutsche oder slawische Ableitungen von Johannes zurückgehen.
Durch Verkürzung im Anlaut sind Familiennamen wie Hannes, Hennes, Hans, Hanss, Hanß, Hens entstanden.
Patronymische Bildungen hierzu sind norddeutsche Familiennamen wie Hansen, Hanssen, Hensen, Hennessen.
Weiterbildungen zu Hans bzw. Hens führten zu Familiennamen wie Hansel, Hänsel, Hensel, Hanselmann, Henselmann, Henseler, Hensler.
Dem ostpreußischen Familiennamen Henseleit liegt eine patronymische Bildung mit dem litauischen Suffix -eit zugrunde.
Aus einer Verkürzung von Johannes im An- und Auslaut sind Familiennamen wie Hann(e) und Henn(e), z.T. auch Hehn hervorgegangen.
Zu Hann(e) gehören Familiennamen wie Hannen, Hanning, Hannemann, Hamann, Hanel, Hänel, z.T. auch Handel, Händel, Hahn, Hahnel, Hähnel, Hahnemann.
Als Weiterbildungen von Henn(e) begegnen uns u.a. die Familiennamen Hennen, Henning, Henne(c)ke, Hennemann. Für diese Familiennamen kommt z.T. aber auch eine Ableitung von Heinrich infrage.
Slawischen Ursprungs sind u.a. Familiennamen wie Hana(c)k, Handke, Hanika, Hanisch, Hansch, Hanschke, Hanus(ch).
Bei Schan, Schang, Tschann handelt es sich um eingedeutschte Formen des französischen Ruf- und Familiennamens Jean.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Klose

aus einer im Mittelalter vor allem in Schlesien und in der Lausitz verbreiteten Ableitung von Nikolaus entstandener Familienname.

Knauf(f)

Übernamen zu mhd. knouf >Knoten, Flachsbolle, Knauf am Schwert<, übertragen für einen derben bzw. kleinen, rundlichen Menschen.

Kob(e)s

auf eine verkürzte Form von Jakobus (Jakob) zurückgehender Familienname.

Konrad

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (kuoni + rat) entstandener Familienname. Konrad war im Mittelalter einer der beliebtesten deutschen Rufnamen. Die einstige Volkstümlichkeit des Namens lässt sich noch an der Formel Hinz und Kunz (Kurzformen von Heinrich und Konrad) = >jedermann< erkennen. Von der großen Anzahl heutiger Familiennamen, die auf Konrad zurückgehen, kann im Folgenden nur eine kleine Auswahl aufgeführt werden.
Als Varianten von Konrad begegnen uns z.B. die Familiennamen Conrad(t), Konradt, Konrath, Kunrath.
Patronymische Bildungen im Genitiv sind die Familiennamen Conrads und Konrads, die vor allem im deutschen Westen und Nordwesten vorkommen.
Bei Conradi und Konradi handelt es sich um patronymische Bildungen zu den latinisierten Formen Conradus/Konradus.
Den Familiennamen Kahnert, Kohnert, Konnert(h), Kuhnert, Kühnert, Kunert liegen verschliffene Formen von Konrad zugrunde.
Aus zusammengezogenen Formen von Konrad sind niederdeutsche Familiennamen wie Kuhrt, Kurt(h), Cord, Kohrt, Kordt mit den patronymischen Bildungen Cord(t)s, Cordes, Kordes, Kohrs, Cohrs, Courths, Cordsen entstanden.
Ausgehend von Kurz- und Koseformen von Konrad lassen sich verschiedene Familiennamenreihen aufstellen: z.B. Kuhn, Kühn, Kuhne, Kühne, Kühn(e)l, Kuhnen, Kühnen, Kuhner, Kühner, Kuhnke, Kuhnle, Kühnle, Kühnlein, Kühn(h)old.
Entrundete Formen hierzu sind u.a. die Familiennamen Kiehn, Kiehne, Kienle.
Auch die Familiennamen Köhn, Köhne, Köne, Kohnen, Köhnen, Koenen, Könen, Kohnke, Köhnke, Kohnle, Köhnlein, Kön(n)ecke, Könemann und zum Teil auch Kohn und Cohn leiten sich von Kurz- bzw. Koseformen von Konrad ab.
Aus Koseformen mit -z-Suffix sind u.a. die Familiennamen Kuntz(e), Kunz, Künz, Kunze, Kunzer, Küntzel, Kunzel, Künz(e)l, Künzle, Künzli, Künzler, Kunzmann, Kunzelmann hervorgegangen.
Hierzu gehören auch entrundete Formen wie Kin(t)z und Kin(t)zel, Kien(t)z, Kien(t)zle und Kien(t)zler.
Auch bei Kontz(e), Konz, Contzen, Konzmann, Konzelmann, Conzelmann liegen Koseformen von Konrad mit -z-Suffix vor.
Bei den Familiennamen Kain, Kaind(e)l, Kainz handelt es sich um bairisch-österreichische Ableitungen von Konrad.
Die Familiennamen Kunath und Kunischgehen auf ostmitteldeutsche oder slawische Ableitungen von Konrad zurück.

Kordes

patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Kordt.

Kordt

auf eine niederdeutsche, durch Zusammenziehung entstandene Form von Konrad zurückgehender Familienname.

Kruger, Krüger

1) Oberdeutsche Berufsnamen zu mhd. kruoc >Krug< für den Töpfer oder Geschirrhändler.
2) Niederdeutsche Berufsnamen zu mnd. kroger, kruger >Wirt, Gast-, Schenkwirt<.

Kulla, Kuhla

1) Auf eine verkürzte Form des slawischen Rufnamens Mikula (Nikolaus) zurückgehender Familienname. 2. Übername zu nsorb., osorb., poln. kula >Kugel<, poln. auch >Flachsbleuel; Krückstock<.
2) Herkunftsname zu dem Ortsnamen Kuhla (Niedersachsen).

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Name

Bedeutung / Herkunft

Loh

1) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern).
2) Wohnstättenname zu mnd. lo, loch, loge >Gehölz, Busch; Waldwiese, Waldaue, niedriger Grasanger<, mhd. lo, loch >Gebüsch, Wald, Gehölz<, mhd. lo >zur Lohegewinnung angelegtes Gehölz<.

Lohmüller

1) Berufsname zu mhd. lomüle >Stampfmühle für Lohrinde< für den Inhaber einer solchen Mühle.
2) Gelegentlich kann diesem Familiennamen die nähere Kennzeichnung eines Müllers (Müller) durch die Lage der Mühle (Loh [2.]) zugrunde liegen.

Ludolf, Ludolph

1) Herkunftsname zu den häufigen Ortsnamen Damm (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, ehem. Pommern/jetzt Polen), Damme (Niedersachsen, Brandenburg, Belgien).
2)
Wohnstättenname für jemanden, der an einem Damm oder an einem gepflasterten Weg wohnte (vgl. mnd. dam >Damm, Straßenpflaster<).
3)
Aus dem alten Rufnamen Dammo (thank) entstandener Familienname.

Ludwig

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (hlut + wig) entstandener Familienname.
Als Varianten von Ludwig begegnen uns u.a. die Familiennamen Lad(e)wig und Ludewig.
Patronymische Bildungen im Genitiv sind z.B. die Familiennamen Ludwigs und Ludovici.
Aus Koseformen von Ludwig sind Familiennamen wie Lotz(e), Lutz(e), Lütz, Luz entstanden.
Den Familiennamen Lüd(d)e, Lüddecke, Lüde(c)ke, Lüdicke, Lüdke, Lüdtke, Lüd(d)emann, Lucke, Lücke, Lüke, Lüth(je) können Koseformen von Ludwig oder Ludolf zugrunde liegen.
Dem Familiennamen Louis liegt die französische Form von Ludwig zugrunde.

Lüdde

aus einer Kurzform von Ludolf oder Ludwig entstandener Familienname.

Lüddemann

auf eine Erweiterung von Lüdde mit dem Suffix -mann zurückgehender Familienname.

Lühmann

1) Wohnstättenname auf -mann zu dem Gewässernamen Lühe, linker Nebenfluss der Unterelbe
2) Herkunftsname auf -mann zu dem Ortsnamen Lühe (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt).
3) Auf eine zusammengezogene Form von Lüdemann (Lüddemann) zurückgehender Familienname.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Maas, Maass, Maaß

1) Aus einer niederdeutschen verkürzten Form von Thomas hervorgegangene Familiennamen. Nur ganz vereinzelt kommt eine Ableitung von Matthias infrage.
2) Gelegentlich kann es sich um Wohnstättennamen zu dem Gewässernamen Maas handeln.

März

Übername zu mhd. merz(e) >März< nach einem Zins- oder Abgabetermin.

Mahler, Mähler

Berufsnamen zu mhd. malære, mæler, mnd. maler, meler >Maler<. Die Berufsbezeichnung kann sich einerseits auf den einfachen Streicher beziehen, andererseits aber auch den Kunsthandwerker, der Wand- und Tafelmalerei betreibt, dem Glaser die Zeichnungen für Kirchenfenster besorgt und dem Schildmacher bei der Anfertigung von Prunkschilden mit bunt gefärbten Schnitzereien zur Seite steht, bezeichnen.
Bei dem Beleg aus München a. 1368 Chunrad Maler kürsner ist »Maler« bereits fester Familienname.

Mangold

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (manag + walt) entstandener Familienname.

Manhart

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (man + harti) entstandener Familienname.

Mantz, Manz

auf eine mit -z-Suffix gebildete Koseform von Mangold oder Manhart zurückgehende Familiennamen.

Marhold(t)

aus dem alten deutschen Rufnamen Maroald (mari + walt) entstandene Familiennamen.

Mark

1) Aus einer Kurzform von Rufnamen, die mit dem Namenwort marcha gebildet sind (z.B. Markward[t], Markhard[t]), entstandener Familienname.
2) Wohnstättenname zu mhd., mnd. marke >Grenze, Grenzland, Landgebiet (einer Stadt), Gesamteigentum einer Gemeinde an Grund und Boden, bes. an Wald<.
3) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Mark (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Bayern, Ostpreußen) oder zu Landschaftsnamen wie Mark Brandenburg u.a.

Markhard(t)

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (marcha + harti) entstandene Familiennamen. Vgl. auch Markward(t).

Marks

1) Markus.
2) Patronymische Bildung zu Mark (1).

Markus

auf den gleich lautenden Rufnamen lateinischen Ursprungs (>dem Mars zugehörig, geweiht<) zurückgehender Familienname. Der Rufname fand im Mittelalter als Name des Evangelisten Markus Verbreitung.
Auf verkürzte Formen von Markus gehen die Familiennamen Mar(c)ks, Marx zurück.
Als patronymische Bildung zu Marx begegnet uns der Familienname Marxen.
Aus slawischen Ableitungen von Markus sind Familiennamen wie Marek, Marko, Maric, Markovic hervorgegangen.

Markward(t), Markwart, Marquard(t), Marquart

auf den gleich lautenden deutschen Rufnamen (marcha + wart) zurückgehende Familiennamen.
Als Varianten der Vollform begegnen uns z.B. die Familiennamen Marquard(t) und Marquart.
Bei den Familiennamen Markert und Mackert kann es sich um jüngere Formen von Markward(t) oder Markhardt handeln.
Dies trifft auch für die vielen aus Kurz- und Koseformen entstandenen Familiennamen zu:
Mark, Markmann, Markl, Märkl, Maa(c)k, Mack(e), Mer(c)k, Merk(e)l, Merkle, Merklin.

Marsch

Wohnstättenname zu mnd. marsch, mersch, masch >Marsch, fruchtbare Niederung am Flussufer oder am Meer, besonders als Weideland genutzt<. Der Flurname Marsch kommt auch im mitteldeutschen Bereich vor.

Marx

1) Marks.
2) Variante von Marz (1.) oder Marsch.
3) Als jüdischer Name Ersatzname für den alttestamentlichen Namen Mordechai.

Marz

1) Auf eine mit -z-Suffix gebildete Koseform von Rufnamen, die mit dem Namenwort mari gebildet sind (z.B. Marhold[t], Volkmar), zurückgehender Familienname.
2) Herkunftsname zu dem Ortsnamen Marz (Niedersachsen).
3) März.

Matthäus

aus dem gleich lautenden Rufnamen, dem eine griechische/lateinische Form von Mattai, Kurzform von hebr. mattanyah >Gabe Jahwes<, zugrunde liegt, entstandener Familienname. Matthäus fand als Name des Evangelisten Eingang in die deutsche Namengebung.
In den Quellen tritt häufig eine Vermischung der Rufnamenformen Matthäus und Matthias zutage. In Regensburg z.B. ist Matheus Arnolt (a. 1359) urkundlich als Matheys Ornolt (a. 1359), Mathesen des Arnoltz (Genitiv; a. 1360) und her Mathias der Arnolt (a. 1361) bezeugt.
Als Varianten von Matthäus begegnen uns u.a. die Familiennamen Matheus, Mathew(e)s, Mat(t)hes, Mattes, Mothes.
Bei dem Familiennamen Mathesius handelt es sich um eine aus der Zeit des Humanismus stammende Latinisierung von Mathes.
Bei Matthäi und Matthei liegen patronymische Bildungen (lateinischer Genitiv) vor.
Im Anlaut verkürzte Formen von Matthäus sind u.a. in den Familiennamen Deus, Dees, Thees enthalten. Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Deussen, Deußen, Deusing, Deußing, Deessen, Theessen, Theeßen.
Im Anlaut verkürzte und gedehnte Formen von Matthäus liegen u.a. den Familiennamen Debes, Debus, Dewes, Thebes, Thewes zugrunde.
Familiennamen wie Matz, Matzel, Mätzel, Matzke können aus Matthäus oder Matthias hervorgegangen sein.
Dies trifft auch für Familiennamen slawischer Herkunft wie Mattig, Mattik, Matusch(ek), Ma(t)schke zu.
Dem Familiennamen Mathieu liegt die französische Form von Matthäus zugrunde.

Matthias

aus dem gleich lautenden Rufnamen entstandener Familienname. Matthias geht auf eine griechische Kurzform von Mattatías, zu hebr. mattityah >Gabe Jahwes<, zurück. Matthias fand als Apostelname Eingang in die mittelalterliche Namengebung. Der heilige Matthias war einer der Jünger Jesu; er wurde durch das Los zum Ersatzapostel für Judas Ischariot bestimmt. Nach der Legende sollen seine Reliquien durch Kaiserin Helena nach Trier gekommen sein. In den Quellen tritt häufig eine Vermischung der Rufnamenformen Matthias und Matthäus zutage (vgl. Matthäus).
Als Varianten von Matthias begegnen uns u.a. die Familiennamen Mathias, Matthies, Mat(t)heis, Mathis.
Bei den Familiennamen Matthiä, Matthiae, Matthiesen, Matthiessen handelt es sich um patronymische Bildungen.
Auf eine Verkürzung von Mat(t)heis gehen Familiennamen wie Deis, Deiß, Deißmann, Theis(s), Theiß mit den patronymischen Bildungen Deising, Theis(s)en zurück.
Im Anlaut verkürzte Formen von Matthi(e)s sind z.B. die Familiennamen Dies(s), Dieß, Diesel, Dießl, Diss, Diß, Thies(s). Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Dieser, Dieses, Diesing, Thies(s)en, Thießen, T(h)issen, Thyssen.
Durch eine weitere Verkürzung von Matthi(e)s sind Familiennamen wie Hies, Hieß, Hiß, Hies(e)l, Hiessel entstanden.

Meier, Meyer

1) Standesname zu mhd. mei(g)er (< lat. maior, Komparativ von magnus >der Größere, Angesehenere, Höherstehende<) >Meier, Oberbauer, der im Auftrag des Grundherrn die Aufsicht über die Bewirtschaftung der Güter führt, in dessen Namen die niedere Gerichtsbarkeit ausübt<, auch >(Groß-)Bauer<. Meyer steht in Deutschland an fünfter Stelle in der Ranghäufigkeit der Familiennamen, würde man jedoch die Schreibweisen Meyer, Meier, Mayer und Maier zusammenfassen, nähmen diese Namen zusammen die dritte Position ein. Im Norden und in der Mitte Deutschlands überwiegen die Schreibungen mit -e-, im Süden diejenigen mit -a-.
Bedingt durch die große Anzahl der Meier tritt -meyer in zahlreichen Zusammensetzungen auf, die sich auf die Lage des Hofes (Brinkmeier, Brinkmeyer), die wichtigsten Feldfrüchte (Gerstenmaier), den Bewuchs (Feichtmai[e]r), die Bodenbeschaffenheit (Griesmai[e]r), Verpflichtungen und Abgaben (Tegetmeier) und anderes beziehen können. Da Meyer in ländlichen Gebieten Westfalens, aber z.B. auch in Niederösterreich, bis gegen Ende des 17. Jh. teilweise noch nicht zum festen Familiennamen geworden war, sondern noch den Inhaber oder Besitzer eines Hofes, und zwar meist des ältesten oder größten Hofes im Dorf, bezeichnete, war -meyer noch bis ins 17. Jh. in diesen Gebieten mit -mann und (in Westfalen) mit -schulte austauschbar.
2) Im niederdeutschen Bereich gelegentlich Berufsname zu mnd. meier, meiger >Mäher, Großknecht<.
3) Als jüdischer Familienname Übername zu hebr. meïr >erleuchtet<.

Meinhard(t)

auf den gleich lautenden deutschen Rufnamen (magan/megin + harti) zurückgehende Familiennamen.
Als Varianten von Meinhard(t) begegnen uns beispielsweise die Familiennamen Menhard(t), Menhart, Mehnert sowie Meinert mit den patronymischen Formen Meinerts und Meiner(t)z.
Aus Kurz- bzw. Koseformen von Rufnamen wie Meinhard(t), Meinhold, Meinrad u.a. sind Familiennamen wie Mein(e), Meind(e)l, Mein(e)l, Mein(e)cke, Meinke, Menck(e), Menk(e), Menn(e), Mense hervorgegangen.
Patronymische Bildungen hierzu sind Meins, Meinen, Mennen, Mensing sowie die friesischen Formen
Meinema, Mennenga, Menninga.

Menz(e)

1) Auf eine mit z-Suffix gebildete Koseform von Rufnamen, die das Namenwort magan/megin enthalten (z.B. Meinhard[t]), zurückgehende Familiennamen.
2) Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Menz (Sachsen-Anhalt, Brandenburg), Mentz (Wüstung bei Pömmelte, Sachsen-Anhalt), auch Mainz (Rheinland-Pfalz).

Menzel

1) Aus einer mit -z- und -l-Suffix gebildeten Koseform von Hermann entstandener Familienname.
Vgl. den Beleg Joh. Hermenczel (Liegnitz 1344).
2) Gelegentlich kann diesem Familiennamen auch eine Erweiterung von Mantz oder Menz(e) (1.) mit -l-Suffix zugrunde liegen.
3) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Nordrhein-Westfalen).

Müller

Berufsname zu mhd. mülnære, müller >Müller<. Müller ist der häufigste Familienname in Deutschland. Die große Verbreitung des Familiennamens Müller und seiner Varianten (Müllner, Möller, Miller u.a.) hängt damit zusammen, dass spätestens seit dem 12. Jh. fast jeder Ort eine oder mehrere Wassermühlen hatte. Neben Öl- und Getreidemühlen gab es noch Schneidemühlen für die Holzverarbeitung, Walkmühlen für die Tuchherstellung und Lohmühlen, die Eichenrinde (Lohe) für die Gerberei mahlten.
Bedingt durch die große Anzahl der Müller tritt dieser Familienname in vielen Zusammensetzungen auf, die sich vor allem auf die Art der Mühle (Lohmüller, Oelmüller, Windmüller) und deren Standort (Angermüller, Bachmüller, Obermüller) beziehen.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Neitzel, Neitzke

auf ostmitteldeutsche, slawisch beeinflusste Koseformen von Nikolaus zurückgehende Familiennamen.

Nickel

aus einer mit -l-Suffix gebildeten Koseform von Nick (Nikolaus) hervorgegangener Familienname.

Niemietz, Niemitz

1) Herkunftsnamen zu poln. niemiec >Deutscher<.
2) Es kann sich hierbei auch um Übernamen handeln, die auf Beziehungen des ersten Namensträgers zu deutschstämmigen Personen hinweisen.

Nikolaus

aus dem gleich lautenden Heiligennamen griechischen Ursprungs (griech. Nikólaos, zu griech. níke >Sieg< und laós >Volk, Kriegsvolk<) hervorgegangener Familienname. Der heilige Nikolaus war im 4. Jh. Bischof von Myra (Lykien). Um seine Person bildeten sich zahlreiche Legenden. Er wurde zunächst in der Ostkirche verehrt, dann breitete sich sein Kult auch im Abendland aus. Nikolaus gehörte im Mittelalter zu den beliebtesten Heiligennamen. Die Anzahl der heutigen Familiennamen, die sich von Nikolaus ableiten, ist so hoch, dass im Folgenden nur einige Beispiele aufgeführt werden können.
Als Schreibvariante von Nikolaus begegnet uns der Familienname Nicolaus.
Patronymische Bildungen zu Nikolaus sind Familiennamen wie Nikolai, Nicolai, Nikolay, Nicolay, Nikoley, Nicolaisen.
Aus verkürzten Formen von Nikolaus sind die Familiennamen Nick und Nigg mit den Ableitungen Nick(e)l und Nigg(e)l entstanden.
Auf zusammengezogene Formen von Nikolaus gehen u.a. die Familiennamen Nicklas, Niclas, Niklas, Nicklaus, Niclaus, Niklaus, Niklos zurück.
Durch Wegfall der ersten Silbe von Niclas/Niklas sind Familiennamen wie Claas(s), Claaß, Clas, Klaas, Klas(s), Klaß, Klaes, Klees, z.T. auch Glas entstanden.
Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Claassen, Claaßen, Clas(s)en, Claßen, Clasing, Klas(s)en, Klaßen, Klasing.
Durch Kürzung im Anlaut sind aus Niclaus/Niklaus u.a. die Familiennamen Claus(s), Clauß, Klaus(s), Klauß mit den Ableitungen Claus(s)en, Claußen, Klausen, Clausing, Kläui, Kläusli, Klausmann und der latinisierten Form Clausius hervorgegangen.
Bei Familiennamen wie Klawe(s), Clages, Klages handelt es sich um gedehnte Formen von Klaus.
Den Familiennamen Kloos, Klos(e), Glos(e) liegen verkürzte Formen von Niklos zugrunde.
Wegfall der beiden ersten Silben von Nikolaus führte zu Familiennamen wie Laas, Laus, Leis, Lohs(e), Loos(e), Lose, für diese Familiennamen gibt es jedoch z.T. auch andere Ableitungsmöglichkeiten.
Die Familiennamen Niels und Nielsen stammen aus dem norddeutschen Raum.
Auf ostmitteldeutsche, slawisch beeinflusste Formen von Nikolaus gehen Familiennamen wie Nietsch(e), Nietschke, Nietschmann, Nietzsche, Nietzschmann, Nitsch(e), Nitschke, Nitschmann, Nitz(sche), Nitzschke zurück.
Aus slawischen Ableitungen von Nikolaus sind u.a. die Familiennamen Klaua, Klauck, Klauka, Klosa, Micklisch, Mikolajczak, Mikolajczyk, Miksch, Mikus(ch), Mikut(t)a, Nickisch, Nicksch, Nikusch, Nikolic entstanden.

Nowotny

Übername zu osorb., poln. (älter) nowotny >Neuankömmling<.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Obermüller

Berufsname, nähere Bestimung eines Müllers (Müller) durch die Lage oder den Namen der Mühle.

Oelmüller

Berufsname für den Müller, der eine Ölmühle betrieb.

Oltmann 1) Übername zu mnd. oltman >Greis<.
2) Niederdeutsche Form des alten deutschen Rufnamens Altman (Altmann [2.]).

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Name

Bedeutung / Herkunft

Paul

aus dem gleich lautenden Rufnamen lateinischen Ursprungs (lat. paul[l]us >klein<) entstandener Familienname. Der Name fand im Mittelalter als Heiligenname Verbreitung, vor allem als Name des heiligen Apostels Paulus. Mit jüdischem Namen hieß der Apostel Saul, eigentlich >der [von Gott] Erbetene<. Den Namen Paulus, mit dem allein er sich in den Briefen nennt, hatte er wahrscheinlich schon bei der Geburt als Beinamen erhalten, denn er hatte von seinem Vater in Tarsus das römische Bürgerrecht geerbt. Paulus war bei den Römern Beiname.
Als Varianten von Paul begegnen uns die Familiennamen Pauel, Paule, Pawel, Pagel, Pahl.
Patronymische Bildungen zu Paul sind Familiennamen wie Pauels, Pauls, Pawels, Pagels, Pahls, Pauls(s)en, Pauling, Pahling, Pauler.
Zu der lateinischen Form Paulus gehören die patronymischen Bildungen Pauli und Pauly.
Aus Koseformen sind Familiennamen wie Paulke, Pahlke, Paulmann entstanden.
Die Familiennamen Paulat, Pauleit und Paulu(h)n enthalten patronymische Suffixe litauischer Herkunft und waren früher in Ostpreußen verbreitet.
Auf slawische Ableitungen von Paul gehen Familiennamen wie Pauli(c)k, Paulig, Paulisch, Paulusch, Pawlak, Pawlik, Pawelke, Pavlovic zurück.

Pohl

1) Niederdeutscher Wohnstättenname zu mnd. pol, pul >Pfuhl, wassergefüllte Vertiefung; stehendes, unreines Wasser; Schlamm<.
2) Herkunftsname zu den Ortsnamen Pohl (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz), Pohla (Sachsen), Pohle (Niedersachsen).
3) Herkunftsname für jemanden, der aus Polen stammte, bzw. Übername für jemanden, der Beziehungen (Handel, Reise) zu Polen hatte.
4) Aus einer Nebenform von Paul hervorgegangener Familienname.

Popp(e)

1) Auf den alten Lallnamen Poppo zurückgehende Familiennamen.
2) Übernamen zu mhd. poppe >Schwelger, Großsprecher<.
3) Bei dem Familiennamen Poppe kann es sich gelegentlich um einen Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Poppe (ehem. Brandenburg/jetzt Polen) handeln.

Poppen

patronymische Bildung (schwacher Genitiv) zu Popp(e) (1.).

Precht

oberdeutsche Schreibweise von Brecht.

Prick

1) Berufsübername zu mnd. pricke >Stechgabel (zum Aalfang)< für den Benutzer.
2) Übername für einen unfreundlichen, unumgänglichen Menschen (zu mnd. pricke >Spitze, Stachel<, mnd. pricke >scharf<, mnd. pricken >stechen, stacheln<).

Prigge

Variante von Prick.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Redepenning

Berufsübername zu mnd. rede >bar< und mnd. pennink >Münzstück; Geld überhaupt< für den Münzer bzw. den Geldwechsler oder Übername für einen reichen Menschen.

Riemer

1) Berufsname zu mhd. riemer >Riemenschneider, Riemenmacher<.
2) Bei bayerischer Herkunft gelegentlich Herkunftsname zu dem Ortsnamen Riem (Bayern).

Röhl

1) Aus einer Kurzform von Rufnamen, die mit dem Namenwort hruod gebildet sind (z.B. Rudolf, Roland), entstandener Familienname.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Rheinland-Pfalz).

Roland

1) Aus dem gleich lautenden Rufnamen (hroth + lant) entstandener Familienname.
2) Niederdeutscher Wohnstättenname, durch Zusammenziehung entstandene Form von mnd. rodelant >gerodetes Land<.
3) Herkunftsname zu dem Ortsnamen Rohland (Nordrhein-Westfalen).

Rudolf, Rudolph

auf den gleich lautenden Rufnamen zurückgehende Familiennamen.
Aus der Vollform (hruod/hroth + wolf) sind u.a. die Familiennamen Rudloff, Rohloff, Roloff, Ruloff hervorgegangen.
Bei Rudolphi handelt es sich um eine patronymische Bildung im Genitiv zu der latinisierten Form Rudolphus.
Aus zusammengezogenen Formen von Rudolf sind Familiennamen wie Raulf, Rohlf, Rolf(f), Roolf, Rulf entstanden.
Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Ro(h)lfing, Raulfs, Rohlfs, Rolf(e)s, Rolffs, Roolfs, Rulfs.
Bei den Familiennamen Ruf(f), Rueff, Ruoff handelt es sich ebenfalls um zusammengezogene Formen von Rudolf.
Familiennamen wie Rude, Rüde, Rüdt, Rudel, Rüdel, Riedel u.a. können aus Rudolf oder aus einem anderen mit dem Namenwort hruod gebildeten Rufnamen entstanden sein.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Schlichting

1) Übername zu mhd. slihtinc >der einen Streit (unberufen) schlichten will<.
2) Herkunftsname zu den Ortsnamen Schlichting (Schleswig-Holstein, Bayern), Schlichtingen (Ostpreußen).

Scholtz(e), Scholz(e)

ostmitteldeutsche Formen von Schultz(e).

Schütt(e)(en)

1) Niederdeutsche Berufsnamen zu mnd. schutte >Schütze<.
2) Niederdeutsche Wohnstättennamen zu mnd. schutte >Vorrichtung zum Stauen oder Abhalten des Wassers, Schott<.
3) In Ober- und Mitteldeutschland Wohnstättennamen zu mhd. schüt(e) >Anschwemmung, die dadurch gebildete Insel<.

Schultheis(s), Schultheiß

Amtsnamen zu mhd. schultheize >der Verpflichtungen befiehlt, Richter, Schultheiß<. Später entwickelte sich die Bedeutung >Dorfvorsteher<. Er war für das Einfordern der Abgaben der Dorfbewohner an den Grundherrn zuständig.

Schultz(e), Schulz(e)

Amtsnamen zu mhd. schultz, einer zusammengezogenen Form von mhd. schultheize >der Verpflichtungen befiehlt, Richter, Schultheiß<, vgl. Schultheis(s).

Sielemann

1) Wohnstättenname auf -mann zu mnd. sil >Siel; Entwässerungsgraben; offener oder bedeckter Unratskanal<.
2) Herkunftsname zu den Ortsnamen Siel, Siele (Nordrhein-Westfalen).

Simon

aus dem gleich lautenden Rufnamen entstandener Familienname. Als griechischer Name geht Simon auf griech. simós >stumpf, plattnasig< zurück, als jüdischer Name dagegen auf eine griechisch beeinflusste Schreibung von Simeon (hebr. šim'on, in der Bibel volksetymologisch erklärt als Ausspruch Leas >weil der Herr hörte [, dass ich gehasst werde]<). Der Name kommt in der Bibel sehr häufig vor, u.a. als ursprünglicher Name des Apostels Petrus und als Name des Apostels Simon Zelotes (= des Eiferers).
In dem Regensburger Beleg der Symon Symon (a. 1351) begegnet uns Simon gleichzeitig als Ruf- und Familienname.
Varianten von Simon sind u.a. die Familiennamen Simen, Siemon, Simmon.
Patronymische Bildungen zu Simon sind die Familiennamen Simons, Siemens, Simonsen, Simonides, Simonis.
Den Familiennamen Siem, Siems, Siemsen liegt meist eine verkürzte Form von Simon zugrunde.
Bei dem Familiennamen Simoneit handelt es sich um eine ursprünglich in Ostpreußen verbreitete, mit dem litauischen Suffix -eit gebildete patronymische Bildung zu Simon.
Aus slawischen Ableitungen von Simon sind u.a. die Familiennamen Schim(m)ang, Schim(m)ank(e), Symank, Schimanski, Schimansky, Symanski, Szymanski, Schimke, Schimko hervorgegangen.

Simonides

patronymische Bildung zu Simon mit der griechischen Endung -ides.

Steg(e)

1) Wohnstättennamen zu mhd. stëc, mnd. stech >schmale Brücke, Steg, schmaler Weg<.
2) Wohnstättennamen zu mhd. stëge >Treppe<, mnd. stege >Stufe, Treppe<.
3) Wohnstättennamen zu mnd. stege >steiler Weg, Anhöhe<, mhd. steige >steile Straße, steile Anhöhe<.
4) Niederdeutsche Wohnstättennamen zu mnd. stege >Pferch, bes. für die Schweine<.
5) Herkunftsnamen zu häufigen Ortsnamen wie Steg(e), Steeg.

Stegen

1) Herkunftsname zu den Ortsnamen Stegen (Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Bayern, Österreich, Luxemburg), Steegen (Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern).
2) Steg(e).

Stegemann

Ableitung auf -mann von Steg(e), z.T. auch von Stegen.

Stein

1) Wohnstättenname zu mhd. stein >Fels, Stein< nach einem besonderen Merkmal der Siedlungsstelle.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Schleswig-Holstein, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Österreich, Schweiz, Schlesien, Ostpreußen).
3) Gelegentlich aus einer Kurzform von Rufnamen, die das Namenwort stein enthalten (vgl. Steinhard), hervorgegangener Familienname.

Steinhard, Steinhar(d)t

1) Auf den gleich lautenden deutschen Rufnamen (stein + harti) zurückgehende Familiennamen.
2) Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Steinhardt (Rheinland-Pfalz), Steinhart (Bayern).
3) Übernamen zu mhd. steinherte >steinhart, hart wie Stein< nach dem Charakter bzw. dem Verhalten des ersten Namensträgers.

Struck

1) Wohnstättenname zu mnd. struk >Staude, Busch; Gesträuch, Gebüsch<.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Nordrhein-Westfalen, Brandenburg).

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Name

Bedeutung / Herkunft

Tegethoff

Wohnstättenname zu mnd. tegethof >Zehnthof<, d.i. der Hof, auf dem der »Zehnte« (Abgabe) gesammelt wurde und der selbst frei vom Zehnten war.

Tegetmeier, Tegetmeyer

Amts- oder Standesnamen zu mnd. *tegetmeiger >Zehntmeier<, wohl meist für den auf dem Zehnthof (vgl. Tegethoff) sitzenden Meier, bei dem die Abgaben der zehntpflichtigen Meier gesammelt und an den Grundherrn abgeführt wurden, aber auch für den zinspflichtigen Meier.

Tetzlaff

1) Auf eine eindeutschende Form des slawischen Rufnamens Tešislav (urslaw. *tešiti >erfreuen< + urslaw. *slava >Ruhm, Ehre<) zurückgehender Familienname.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (ehem. Pommern/jetzt Polen).

Thomas

aus dem gleich lautenden Rufnamen, der auf einen Beinamen aramäischen Ursprungs (te'oma' >Zwilling<) zurückgeht, entstandener Familienname. Der Name Thomas war im Mittelalter weit verbreitet, besonders unter dem Einfluss der Verehrung des heiligen Apostels Thomas. Dieser Apostel wird »der ungläubige Thomas« genannt, weil er an der Auferstehung Jesu zweifelte und erst glaubte, als er die Wundmale des Auferstandenen berühren durfte. Seit dem 14. Jh. wirkte auch die Verehrung des heiligen Thomas von Aquin (13. Jh.) auf die Namengebung ein. Dieser war der bedeutendste Philosoph und Theologe des Mittelalters.
Als Varianten von Thomas begegnen uns z.B. die Familiennamen Thoma, Thomann, Domann, Thumann, Duman.
Patronymische Bildungen (lateinischer Genitiv) sind die Familiennamen Thomae, Thomä, Thome.
Bei dem Familiennamen Thomasius handelt es sich um eine Erweiterung von Thomas mit der lateinischen Endung -ius.
Durch Kürzung im Auslaut sind Familiennamen wie Thom und Dohm entstanden.
Patronymische Bildungen hierzu sind Familiennamen wie Thoms, Dohms, Thomsen.
Aus Koseformen zu solchen verkürzten Formen von Thomas sind u.a. die Familiennamen Thömel, Döhmel, Dehmel, Domke, Demke, Dumke hervorgegangen.
Der Wegfall des Anlauts führte zu Familiennamen wie Maas, Maass, Maaß, Mass, Maß mit den Ableitungen Maassen, Maaßen, Maßmann, Masius.
Auf slawische Ableitungen von Thomas gehen u.a. die Familiennamen Thomal(l)a, Tomal(l)a, T(h)omanek, Tomczak, Tomczyk, Tomic zurück.

Timmermann

niederdeutscher Berufsname zu mnd. timberman, timmerman >Zimmermann<, vgl. Zimmermann.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Vagt

niederdeutscher Amtsname zu mittelniederdeutsch vaget, einer Nebenform von voget >Fürsprecher, Beschützer, Schirmherr; Bezeichnung für verschiedene Beamte, besonders Vorsitzender im Gericht, Amtmann, Dorfvorstand<.

Vesper

Übername zu mhd. vësper >die Zeit um sechs Uhr abends<, auch >kleine Zwischenmahlzeit<.

Volkmar

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (folc + mari) entstandener Familienname.
Als Varianten von Volkmar begegnen uns die Familiennamen Volckmar, Volckmer, Volkmer, Folkmar, Folkmer.
Durch Assimilation sind die Familiennamen Vollmar, Vollmer entstanden.
Aus Kurz- und Koseformen entstandene Familiennamen wie Volk, Völk, Volke, Völke, Völk(e)l, Völkle, Völklein, Voll, Völl, Folk, Fölkel, Föll, Völsch, Fölsch, Vol(t)z, Völ(t)z, Folz, Völzel, Völzmann, Vock(e), Fock(e), Focken, Fokken können zu Volkmar oder zu einem anderen mit dem Namenwort folc gebildeten Rufnamen gehören.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Wald
1) Wohnstättenname zu mhd., mnd. walt >Wald< für jemanden, der an oder in einem Wald wohnte.
2) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Wald.
3) Gelegentlich aus dem alten deutschen Rufnamen Waldo (walt) hervorgegangener Familienname.

Walde

1) Wald.
2) Herkunftsname zu den Ortsnamen Walda (Sachsen, Bayern, Schlesien), Walde (Nordrhein-Westfalen, Schlesien, Schweiz).
Walder, Wälder

1) Wohnstättennamen auf -er zu mhd. walt >Wald< für jemanden, der an oder in einem Wald wohnte.
2) Herkunftsnamen zu dem häufigen Ortsnamen Wald bzw. zu den unter Walde (2.) genannten Orten.

Walker

Berufsname zu mhd., mnd. walker, welker >Walker<. Der Walker übernahm bei der Tuchherstellung die Behandlung der Tuche mit Seifenwasser unter Hämmern oder schweren Rollen.

Wall

1) Wohnstättenname zu mhd. wal >Wall, Ringmauer<, mhd. wal(e) >Schlachtfeld<, später >freies Feld, Aue<, mnd. wal >Erddamm, Festungswall<.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Bayern, Böhmen).

Waller, Wäller

1) Standesnamen oder Übernamen zu mhd. wallære, wellere>Fahrender, Wanderer, Pilger, Wallfahrer<, mnd. wallen >wandern, umherschweifen, wallfahrten<.
2) Ableitungen auf -er von Wall.
3) Gelegentlich verschliffene Formen von Walder, Wälder.

Walther

aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (walt + heri) entstandener Familienname.
Als Varianten von Walther begegnen uns die Familiennamen Walter, Walthier, Welter, Wolter, Wöhler.
Patronymische Formen hierzu sind z.B. die Familiennamen Walters, Wolters, Wohlers, Welters, Waltering, Woltering.
Bei dem Familiennamen Waltereit handelt es um eine ursprünglich in Ostpreußen verbreitete patronymische Bildung zu Walther mit dem litauischen Suffix -eit.
Aus Koseformen von Walther sind u.a. die Familiennamen Wälti, Welte, Welti, Wal(t)z, Weltz, Welz, Wolz, Waltke, Walzel, Woelk(e) hervorgegangen.

Wassmuth, Waßmuth

aus dem gleich lautenden niederdeutschen Rufnamen (hwass + mut) entstandene Familiennamen.

Weber

Berufsname zu mhd. wëbære >Weber< für den Wollen-, Leinen- und Barchentweber. Weber nimmt gegenwärtig die 6. Position in der Häufigkeitsrangfolge der deutschen Familiennamen ein.

Wesch

vor allem im Bereich Mannheim-Heidelberg häufiger Berufsname zu mhd. wesche >Tuchwalker< (vgl. Walker).

Wesche

1) Vorwiegend niederdeutscher, aus Wesse(ke), einer Koseform von Wassmuth, hervorgegangener Familienname.
2) Im mittel- und oberdeutschen Bereich Wesch.

Wiebusch

1) Durch Zusammenziehung entstandener Wohnstättenname zu mnd. wide >Weide< und mnd. busch >Busch, Gebüsch<: >wohnhaft am Weidengebüsch<.
2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen).

Wieczor(r)ek

Übernamen zu poln. wieczór >Abend< + -ek-Suffix oder zu poln. (mda.) wieczorek >Fledermaus<.

Windisch

1) Herkunftsname (Stammesname) zu mhd. windisch>windisch, wendisch, slawisch<.
2) Übername für jemanden, der Beziehungen zu slawischen Gebieten hatte.

Windmöller, Windmüller

Berufsnamen für den an einer Windmühle tätigen Müller (zu mnd. wintmole, mhd. wintmül >Windmühle<).

Winter

1) Bauernübername nach einer zu der Jahreszeit fälligen Abgabe oder Dienstleistung.
2) Wohnstättenname zu einem gleich lautenden Flurnamen, der ein an der Nordseite gelegenes Gelände bezeichnet.
3) Vereinzelt kommt eine Ableitung von dem seltenen deutschen Rufnamen Winther (winid + heri) infrage, der bis zum 15. Jh. im Gebrauch war. Vgl. den Beleg frater [Bruder] Wintherus in Volkerode (bei Göttingen) aus dem Jahre 1424.

Wohler

aus einer durch Zusammenziehung entstandenen Form von Wolter hervorgegangener Familienname.

Wohlers

patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Wohler.

Wolf(f)

1) Übername zu mhd. wolf >Wolf<, übertragen für einen wilden, gefährlichen, grimmigen Menschen.
2) Aus einer Kurzform von Rufnamen, die mit dem Namenwort wolf gebildet sind (z.B. Wolfgang), hervorgegangener Familienname.
3) Vereinzelt kommt eine Ableitung von einem Hausnamen infrage.
4) Als jüdischer Familienname geht Wolf auch auf den Jakobssegen zurück, dessen Tiervergleiche seit dem Mittelalter gern als Ruf- und später als Familiennamen gewählt wurden; vgl. Gen. 49, 27: Benjamin ist ein reißender Wolf ...

Wolfgang

aus dem gleich lautenden Rufnamen (wolf + ganc) entstandener Familienname. Der Name Wolfgang war im Mittelalter besonders in Süddeutschland und Österreich durch die Verehrung des heiligen Wolfgang verbreitet. Der heilige Wolfgang wurde als Benediktinermönch im 10. Jh. Bischof von Regensburg und war der Erzieher Kaiser Heinrichs II. Nach späterer Legende soll er zeitweise am Aberssee (St.-Wolfgang-See) im Salzkammergut als Einsiedler gelebt haben. Er gehört als Patron der Hirten und Zimmerleute und als Wetterheiliger zu den vierzehn Nothelfern.
Aus Kurz- und Koseformen hervorgegangene Familiennamen wie Wolf(f), Wulf(f), Wölf(e)l, Wölfle, Wölfli können zu Wolfgang oder zu einem anderen mit dem Namenwort wolf gebildeten Rufnamen gehören.

Wolter

auf eine niederdeutsche Form von Walther zurückgehender Familienname.

Wünsch 1) Durch Zusammenziehung und Rundung entstandene Form von Windisch.
2) Wunsch (1.).

Wunsch

1) Herkunftsname zu den Ortsnamen Wunsch (Österreich), Wunscha (Schlesien), Wünsch (Sachsen-Anhalt, Österreich).
2) Übername zu mhd. wunsch >Vermögen etwas Außergewöhnliches zu schaffen; Wunsch, Verlangen; Glückwunsch, Segen; Inbegriff des Besten, Schönsten, Vollkommensten<, mnd. wunsch >Wunsch, Verlangen, Vollkommenheit, Ideal<.

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Name

Bedeutung / Herkunft

Zimmermann

Berufsname zu mhd. zimberman >Zimmermann<. Der Zimmermann war ein wichtiger Bauhandwerker, da die Bauten in den mittelalterlichen Städten vielfach Holz- und Fachwerkbauten waren. Auf dem Lande, wo die Häuser oft im Eigenbau errichtet wurden, übernahm der Zimmermann die Herstellung der Dachstühle. Heute nimmt Zimmermann die 20. Position in der Häufigkeitsrangfolge der Familiennamen in Deutschland ein.


 


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